Schöfeln ist der plattdeutsche Ausdruck für Schlittschuhlaufen.
Traditionell werden sogenannte Holländer verwendet. Das sind flache Schlittschuhe aus Holz mit langen Eisenkufen. Diese Holländer werden mit breiten Lederriemen am Schuh festgeschnallt. So kann man, wenn man das Eis verlässt einfach die Schlittschuhe abschnallen und normal weiter gehen. Man muß nicht immer ein paar Schuhe mitnehmen.
Die besonders lange Form der Kufen und die vordere Kufenform ist bestens für Langläufe geeignet. Für Sprints eignen sich herkömmliche Schlittschuhe mit kurzen Kuven besser.
Früher wurden diese Holländer in Breinermoor bei Leer hergestellt. In den Niederlanden wird dieser Wintersport ebenfalls leidenschaftlich gepflegt. Bekannt ist dieser Sport vor allem durch das 11 Städte Rennen.
Traditionelle Rennen finden im Grunde gar nicht mehr statt. Dafür sind die Frostperioden zu kurz. Zudem werden auch kleinere Schifffahrtswege immer öfter eisfrei gehalten.
Im Winter 2011 / 2012 gab es ein traditionelles Rennen zwischen Ditzum und Ditzumerverlaat. Die Siegprämie ist ein alter Schöfelschlittschuh der im jeweiligen Dorf dann als Siegertrophäe verbleibt.
Bedingungen für gutes Eis
Nun ist es leider so, dass nicht jeder Winter die tiefen Temperaturen hergibt um tragsicheres Eis zu gewähren. Ist die Temperatur niedrig, ist es immer noch davon abhängig, unter welchen Bedingungen das Eis gefroren ist. War viel Sturm im Spiel ist auch das Eis nicht glatt genug. Wenn das Sieltief zwischendurch abgelassen wird, kommt es zu Eisbruch und das schöfeln wird gänzlich unmöglich. Es müssen also Temperatur, Wind und der Schleusenwärter des Sieltiefs zusammen spielen. Dann ist dem Wintervergnügen nichts mehr entgegen zu setzen.
Naturschutz – Pro und Contra
Es gibt rege Sportvereine in Ostfriesland die sich viel Mühe geben um Rundkurse aufzubauen und Schöfeltage zu organisieren. Nicht selten schlägt ihnen Widerstand entgegen. Teilweise unter fadenscheinigen Gründen versucht man diese Tage zu unterbinden. Einen Bericht darüber gibt es hier. Es wäre schade um die Tradition, wenn die Bürokratie und nicht immer zutreffende Naturschutzgründe Oberhand gewinnen.
Allerdings muss man sich auch bewusst sein, dass man besonders auf kleinen Gewässern man die Winterruhe, insbesondere die der Fische, empfindlich stört. Nicht wenige Fische versterben in Folge wegen Sauerstoffmangel. Durch das Schlittschuhfahren werden die Fische wach und aktiv, doch durch die geschlossene Wasserfläche kommt kein Sauerstoff ins Wasser.