Am 22. September 2015 war es so weit, es rückte ein Bagger samt Schwimmponton an.
Auf dem Wohnmobilstellplatz in Ditzumerverlaat wurde das Ponton zusammen gebaut.
Das Sieltief sollte auf dem Stück bis nach dem zweiten rechtwinkligen Knick auf 1,80 m ausgebaggert werden. Denn bis nach diesen rechtwinkeligen Abbiegungen reicht nicht der Sog wenn in Ditzum gesielt wird. Mit dem sielen geht auch immer etwas Schlamm mit, aber nicht mehr an dieser Stelle.
Es wurde auch höchste Zeit dass ausgebaggert wird. Es war nicht mehr möglich mit großen Kanus durch den Schlamm zu kommen. Mit meinem Floß sah ich überhaupt keine Chance mehr und habe die Fahrten aufgegeben.
Kein Geld für das Sieltief
Update: Das ist der alte Artikel über das verlandete Ditzum-Bunder-Sieltief. Im Jahre 2015 wurde ausgebaggert, siehe oben.
Das Ditzum-Bunder Sieltief ist zwischen Ditzumerverlaat und Aaltukerei in einem schlechten Zustand. Die Wassergüte selbst ist hervorragend allerdings ist das Krautwachstum übermäßig und die Wassertiefen ungenügend.
Ein Sieltief ist in seiner Funktion als Entwässerungskanal vom Hinterland zur Küste gedacht. Neben der Funktion als Hochwasserschutz hat ein Sieltief Freizeit- und Erhohlungswert, touristischen Wert und einen Wert für die Natur. Je besser ein Sieltief gepflegt ist, desto besser erfüllt er diese Aufgaben.
Das trifft derzeit auf das Sieltief zwischen Ditzumerverlaat und Aaltukerei nur beschränkt zu. Seit vielen Jahrzehnten lässt eine Ausbaggerung auf sich warten. Über weite Strecken beträgt die Wassertiefe gerade mal 30cm. Kein Wunder dass das Wasserkraut hervorragend wächst. Ein Angeln ist an vielen Stellen nicht mehr möglich. Die Paddler die das Sieltief nutzen kommen nur schwerlich vorwärts und bleiben immer wieder stecken. Im letzten Herbst stand das Freizeitgelände im Ditzumerverlaat unter Wasser, da das Wasser vom Sieltief nicht mehr aufgenommen werden konnte.
Die Pflegemaßnahmen in den letzten Jahren bestanden aus mähen und dem Versuch durch abpumpen eine starke Strömung zu erzeugen. Beides hat, was Wassertiefen und in Folge das Krautwachstum angeht, nicht gut funktioniert. Mähen ist stellenweise überhaupt nicht mehr möglich, das Mähboot der Sielacht kommt nicht durch. Die sogenannte Toröffnung in Ditzum um das Sieltief durchzuspülen bringt kaum etwas. Wenn es denn etwas bringen würde, wären die Wassertiefen generell größer.
Dass sich das Sieltief zusetzt, daran ist mitunter die Art des mähens schuld. Üblicherweise wird das Mähgut eingesammelt und verwertet oder ausserhalb des Wassers abgeladen (im Prinzip ist das Biomasse die gut verwendet werden könnte). Hier verbleibt das Mähgut im Wasser und belastet das Gewässer. Es verrottet und verbraucht dabei enorme Mengen an Sauerstoff. Da wäre ein Blick über die nahe Grenze nach Niederlanden lehrreich.
Zu diesem Thema ist ein Bericht in der Rheiderlandzeitung erschienen. Das Problem der Ausbaggerung ist bekannt, doch sieht man zur Zeit aus finanziellen Gründen keine Möglichkeit das Sieltief auszubaggern. Die Gebühren reichen nicht aus um diese Maßnahmen zu zahlen. Vereinzelt haben langjährige Feriengäste bereits angekündigt, ihren Angelurlaub nicht mehr an diesem Sieltief zu verbringen. Beschwerden der Wohnmobilisten gingen mehrfach an verschiedenen Anlaufstellen im Ort ein.
Dabei hätte vor ein paar Jahren das Thema bereits erledigt sein können. Es standen Gelder für die Ausbaggerung zur Verfügung. Dazu hätten ein paar Laichbuchten eingebaut werden müssen und so wäre mit Zuschüssen aus dem Naturschutz eine Ausbaggerung möglich gewesen. Ein oder mehrere Landwirte haben sich geweigert etwas Land für diese Maßnahme zu verkaufen. Der Sielacht ist keine Schuld zu geben dass damals nicht ausgebaggert wurde. Verschärft wurde die Situation dadurch dass Frau Aigner, in ihrer Eigenschaft als Ministerin für Verbraucher, Ernährung und Landwirtschaft, Gelder vom Küstenschutz in die Landwirtschaft für die Subventionierung von Diesel gelenkt hat.
Die Sielacht und die Gemeinde weigern sich nicht aus Lust und Laune, gerne würde die Ausbaggerung vorgenommen werden. Vielleicht geht ja doch noch was über den einen oder anderen Weg.